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Memoiren. Die Demaskierung Napoléons
von Germaine de Staël
mit 26 zeitgenössischen Abbildungen und einer ausführlichen Einführung in die Memoiren und das Leben der Germaine de Staël von Ulrich Taschow
382 Seiten, Einband: Broschur, Erschienen: 3. Auflage 2013, Reihe: avox ad fontes, ISBN: 978-3-936979-03-9
Wer war Germaine de Staël, diese bewunderungswürdige Frau, die 17 Jahre Napoléon, dem mächtigsten Mann Europas und mit 6,5 Millionen Toten bis dato größten Massenmörder der Geschichte in ihrer Verteidigung der Freiheit und Gewaltlosigkeit trotzte und dabei tagtäglich ihr Leben riskierte?
Wieso ließ sich ein Mann wie Napoléon, der ganze Nationen in den Abgrund stürzte, seine persönlichen Gegner kaltblütig ermordete, auf einen seine gesamte Amtszeit andauernden aufreibenden Kleinkrieg mit Germaine de Staël ein, dabei einen Aufwand betreibend, den er sonst nur für seine sorgfältig geplanten Feldzüge aufbrachte? Das Verhältnis Napoléons und Germaine de Staëls war eines der ungewöhnlichsten der Weltgeschichte: Gewissenlose egomanische Machtspiele, rohe Gewalt und das völlige Fehlen jeglicher humanitärer Werte auf der einen Seite und eine unbestechliche Geisteskraft, innere Freiheit und ein unbeugsames Gewissen auf der anderen prallten hier unversöhnlich aufeinander und schrieben derart große Geschichte.
Germaine de Staël, Tochter des Finanzministers und Auslösers der Französischen Revolution Jacques Necker, wurde in ihrer Zeit als bedeutendste Schriftstellerin und Denkerin Frankreichs und Europas geschätzt. Mit ihrem berühmten Werk De l’Allemagne verhalf sie den Deutschen zu einem neuen Selbstbewusstsein und der deutschen Geisteskultur in Frankreich zur allgemeinen Anerkennung.
Kein anderer war Napoléon und der Französischen Revolution so nahe, verfügte über einen so messerscharf in die Tiefen der menschlichen Psyche dringenden Blick, um eine derart schonungslose Analyse und Demaskierung der „Inszenierung Napoléon“ vorzunehmen, wie Germaine de Staël. So sind ihre Memoiren eine Ernüchterung für jeden, der Napoléon noch immer mit höheren menschlichen Werten wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit oder gar mit dem Fortschritt der Menschheit in Verbindung bringt, und zugleich ein abstraktes Psychogramm aller Diktatoren, Manipulatoren und Massenmörder der Zeiten.
Germaine de Staëls Memoiren bilden aber nicht nur eines der interessantesten und packendsten Erinnerungswerke der Zeitgeschichte, ihre meisterhaften Schilderungen der Zustände der Länder Europas auf ihrer zwölfjährigen Flucht vor Napoléon liefern zugleich ein Stück bester Sozial- und Mentalitätsgeschichte.
In den drei Jahren nach dem Sturz des Dikators versuchte sie ihre Erfahrungen mit Napoléon und der Revolution in der notwendigen Tiefe reflektiert an die Öffentlichkeit zu bringen. Ihr Tod am 14. Juli 1817, dem Jahrestag des Sturms auf die Bastille, verhinderte eine vollständige Durchführung. So bildet die hier vorliegende Publikation eine posthume Umsetzung ihres Plans, die verstreuten Elemente zu einem Gesamtwerk, eben den Memoiren, zusammenzufassen.
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